Cowboys

After Barbed Wire

Das Buch ist eine Wucht! Und es zeigt mir wieder einmal, nach mehrmaligem Durchblättern, Betrachten  und Mitdenken, wie vielschichtig Ute Behrend's Kunst/Arbeit ist und dass sie sich – zumindest für mich – erst vollständig im Medium Buch erschließt. In dieser Form kann ich ihrer Erzählung in Bildern folgen, erkenne die Spuren, die sie legst und entdecke die Bezüge/Zusammenhänge von Seite zu Seite. Auch der große „plot“ bekommt so eine andere Dynamik und entwickelt einen dramaturgischen Sog. Zwei Dinge sind mir bei dem Buch ganz besonders aufgefallen: Die Blicke der Menschen (und auch der Tiere), denen man sich nicht entziehen kann. Das ist wie ein Dialog, den die Geschichte mit mir führt. Und das Spiel mit Fakt und Fiktion, das man auf der inhaltlichen Ebene früher bemerkt als auf der formalen, und das einen durch diese Dopplung volle Breitseite erwischt.

Auf fast magische Weise dreht Ute Behrend damit das Klischee des unabhängigen, freiheitsliebenden, starken Mannes samt der dazugehörigen Make-Believe-Welt ganz ohne Zeigefinger um und die Bilder laden sich wie von selbst mit einer ganz anderen Bedeutung auf – gratuliere zu diesem Buch!  Natalie Tornai